Das im Jahre 1143 gegründete Strahov Kloster wird noch heute von rund 70 Mönchen des Prämonsztratenserordens bewohnt.
Der imposante Bau bietet zahlreiche Attraktionen, weswegen es als eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Prag gilt.
In diesem kompletten Guide zum Strahov Kloster erfahren Sie alles über die Ausstellung, Geschichte sowie hilfreiche Auskünfte zu Anfahrt und Tickets.
Was kann ich im Strahov Kloster machen?
1. Bibliothek
Besonders berühmt ist das Strahov Kloster, das in der Nähe der Prager Burg liegt, für seine prachtvoll eingerichtete Barockbibliothek. Diese gilt als eine der wertvollsten und besterhaltenen, historischen Bibliotheken.
Die Klosterbücherei birgt über 200.000 Bände, 3000 Originalmanuskripte aus dem Mittelalter, Artefakte, Erstdrücke, Handschriften und Kuriositäten. Sie besteht hauptsächlich aus den drei folgenden Sälen:
2. Gemäldegalerie
Des Weiteren birgt das Kloster eine bedeutende Gemäldegalerie mit einer der wertvollsten Klostersammlungen Mitteleuropas. Die Sammlungen bestehen aus rund 1.500 Gemälden und anderen Exponaten aus der Gotik und Romantik.
Die Sammlungen lassen sich in folgende Abschnitte gliedern:
- Malerei und Skulptur 1300 – 1500
- Rudolfinische Malerei
- Flämische Malerei
- Mitteleuropäische Malerei des 17. - 19. Jahrhunderts
3. Schatzkammer
Die Schatzkammer des Strahov Klosters präsentiert in einer Dauerausstellung eine Vielzahl unterschiedlicher liturgischer Objekte. Die Ausstellung umfasst einzigartiges Kunsthandwerk tschechischer Herkunft als auch solche aus verschiedenen Teilen Europas.
Besucher*innen können unter anderem Kelche, Reliquiare und Gewänder aus dem Mittelalter bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts bewundern.
4. Klosterkirche Mariä Himmelfahrt
Die ursprünglich romanische dreischiffige Basilika Mariä Himmelfahrt aus dem Jahr 1148 befindet sich in der Mitte des Klosters. Ihr heutiges Aussehen im Stil des Barocks erlangte die römisch-katholische Kirche während eines Umbaus in den Jahren 1742 bis 1758.
Herrliche Wandgemälde und Deckenfresken zieren das Innere des Gotteshauses. Zudem wurden an einer unbekannten Stelle der Kirche die Gründer des Klosters, Fürst Vladislav II. und Bischof Jindřich Zdík, bestattet.
1787 soll kein Geringerer als Mozart die Orgel in der Klosterkirche gespielt haben.
5. St. Rochus-Kirche
Die zweite Kirche auf dem Areal des Klosters ist die St. Rochus-Kirche. Besucher*innen finden sie in dem Vorhof des Klosters. Das Gotteshaus, das dem Pestheiligen Rochus geweiht ist, wurde 1603 von Kaiser Rudolf II. zum Dank für die Verschonung vor der Pest gestiftet. Seit dem 20. Jahrhundert dient die einstige Pfarrkirche als Ausstellungssaal.
Bier im Kloster
Das Strahov Kloster ist auch Heimat einer berühmten Klosterbrauerei. Die Brauerei braut bereits seit dem 13. Jahrhundert Bier. Umfragen zufolge wird in dieser Klosterbrauerei sogar das beste Bier in ganz Tschechien erzeugt.
Im Familienbetrieb wird hier das St. Norbert Bier, benannt nach dem Gründer des Prämonstratenser-Ordens, in diversen Variationen hergestellt. Zudem gibt es saisonale Bierangebote, darunter ein Bockbier mit 6,3 % Alkohol, das ab Ende September ausgeschenkt wird, und das sogenannte Osterbier mit 5,3 %, das am Freitag vor dem Karfreitag erhältlich ist.
- Mehr zum Thema das beste Bier in Prag finden Sie in unserer Liste: Wo kann ich gutes Bier in Prag trinken?
Biergarten mit Restaurant
Der Biergarten des Klosters zieht sowohl Einheimische als auch Touristen aus aller Welt an. Er ist der ideale Ort, um das berühmte tschechische Bier zu kosten. Besonders bei schönem Wetter lockt der beliebte Biergarten des Klosters.
Genauso beliebt ist das Restaurant der Klosterbrauerei, das zu den Top Restaurants in Prag mit böhmischer Küche gehört.
Eintritt, Tickets und Führungen
Wie komme ich zum Strahov Kloster?
Das Strahov Kloster befindet sich im Prager Stadtteil Hradčany. Es liegt auf dem Petrin-Hügel in der Nähe der Prager Burg.
Von der Innenstadt erreicht man es am besten mit der Straßenbahnlinie 22 bis zur Station „Pohořelec“.
Geschichte des Strahov Kloster
Errichtet wurde das Strahov Kloster im Jahre 1140 auf dem Petrin-Hügel. Die Gründung des Prämonstratenser-Klosters erfolgte durch das Zusammenwirken des Olmützer Bischofs Heinrich Zdík und des böhmischen Königs Vladislav II.
Im Jahr 1142 siedelte eine Gruppe von Mitgliedern des Prämonstratenser-Ordens in den Bau und bauten das Areal weiter aus.
Im Laufe der Jahrhunderte hielt das Kloster mehreren Kämpfen, Bränden und Revolutionen stand. Das verheerendste Feuer geschah bereits früh in der Geschichte des Klosters: im Jahre 1258. Ein Großteil des Klosters, darunter die Bibliothek als auch eine Kirche, fielen dem Feuer zum Opfer.
Mehrere Reparatur- und Umbauarbeiten erfolgten über die Jahre. Sein heutiges Aussehen im Stil des Barocks erhielt das Kloster bei einem Umbau im 17. Jahrhundert. Die prachtvolle barocke Bibliothek stammt aus der Zeit.
Zum absoluten Stillstand kam es 1950 mit der kommunistischen Besetzung. Zum ersten Mal seit seiner Gründung mussten die Mönche das Kloster verlassen. Viele wurden vertrieben oder verhaftet, das Kloster selbst wurde geschlossen.
Erst mit dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes im Jahr 1989 konnten die Mönche wieder zurück in das Kloster.
Auch heute noch ist das Kloster Sitz des Prämonstratenser-Ordens.