Guide zur Karlsbrücke: Sehenswürdigkeiten, Geschichte & Tipps

Aktualisiert am 4. April 2023 von Gizem
Karlsbrücke in Prague

Die Karlsbrücke ist eine der ältesten Steinbrücken Europas.

Sie verbindet die Altstadt (Staré Mesto) mit der Kleinseite (Malá Strana).

Die Brücke über die Moldau ist von zwei Türmen begrenzt und nur für Fußgänger geöffnet. Fast rund um die Uhr herrscht hier lebhaftes Treiben.

Auf dieser Seite erfahren Sie alles, was Sie vor Ihrem Besuch der Karlsbrücke wissen sollten. Dazu zählen die Geschichte, berühmte Statuen und weitere Sehenswürdigkeiten entlang der Karlsbrücke.

Beginnen wir!

Was kann ich auf der Karlsbrücke machen?

Was kann ich auf der Karlsbrücke machen in Prague

Altstädter Brückenturm

Der Altstädter Brückenturm liegt auf der Seite von Staré Mesto, also auf der Seite der Altstadt von Prag. Er wurde im Jahr 1370 unter Kaiser Karl IV. errichtet und gilt heute als einer der schönsten gotischen Türme in Europa.

138 Stufen führen in den Turm nach oben zu der Aussichtsebene. Dort bietet sich eine phantastische Aussicht auf die Moldau und die Altstadt von Prag.

An der Ostseite des Turms sind die Wappen aller Länder, die zur Zeit des Brückenbaus zum Böhmischen Königreich gehörten, das des römischen Kaisers sowie ein Symbol für Wenzel IV. in Sandstein gearbeitet. Eine sitzende Skulptur von Karl IV. ziert den Turm.

Einst diente der Turm auch als Politikum. So wurden hier von 1621 bis 1631 die Köpfe von 27 hingerichteten Aufständischen gegen die Habsburger als Abschreckung an Stangen aufgesteckt. Heute erinnert eine Gedenktafel an die Ereignisse.

Kleinseitner Brückenturm

Der Kleinseitener Brückenturm ist der niedrigere der beiden Türme, er ist durch ein Tor mit dem ehemaligen Judith-Turm verbunden und bildet den Eingang zur Karlsbrücke von der Kleinseite aus. Er wurde 1464 im romanischen Stil errichtet, seine Gestaltung war ähnlich der des Altstädter Brückenturms. Sein Umbau im Renaissancestil erfolgte 1591. An seiner Ostseite findet man Reliefs in Bogenform mit aufgesetzten stilisierten Türmchen.

Der Turm ist 45 Meter hoch und kann ebenfalls bestiegen werden. Der Aussichtsgang befindet sich in 26 Meter Höhe und bietet einen grandiosen Blick auf die Moldau und die Stadt.

Glücksstatue

Eine der circa 30 Heiligenstatuen auf der Karlsbrücke ist die des Heiligen Johannes von Nepomuk, die im Jahre 1683 aufgestellt wurde. Der Legende zufolge soll der Beichtvater der Königin den Zorn König Wenzels IV. auf sich gezogen haben, weil er nicht verraten wollte, was die Königin ihm zu beichten habe. Nach einem peinlichen Verhör anno 1393 ließ ihn Wenzel IV. in die Moldau werfen, um Folterspuren zu vertuschen.

Heute soll es Glück bringen, wenn man das Relief des Heiligen berührt. Der Hund auf der linken Seite und der Oberkörper und Rock einer Frau auf der anderen Seite der Figur sind blitzblank gestreichelt.

Straßenhändler

Die Karlsbrücke ist fast 24 Stunden lang sehr belebt. Musiker spielen Songs und zahlreiche Händler verkaufen Souvenirs und Kunst, man kann sich porträtieren oder mit wenigen Strichen karikieren lassen.

Moldau und Ausblick

Von der Karlsbrücke aus hat man einen einzigartigen Blick auf die Moldau sowie auf die Prager Burg. Unterhalb der Brücke liegen historische Boote, die Prager „Venedig-Fähren“. Jedes Jahr am 15. Mai findet auf dem Wasser um die Brücke herum das Fest „Navalis“ statt. Mit barocker Musik, Feuerwerk, Gondeln und Regatten wird dem Heiligen Nepomuk gedacht, einem der Schutzpatrone der Gondolieri. www.navalis.cz

Museum der Karlsbrücke

Auf der Altstädter Seite in unmittelbarer Nähe zu der Karlsbrücke befindet sich das gleichnamige Museum in den Räumen eines ehemaligen Spitals. Hier werden die Geschichte und der Bau der Karlsbrücke anschaulich erzählt. 

Wie komme ich zur Karlsbrücke?

Wie komme ich zur Karlsbrücke in Prague

Die Karlsbrücke ist mit der U-Bahnlinie A, grüne Linie, über die Haltestelle Staromestská in der Altstadt und sowie über die Haltestelle Malostanská auf der Kleinseite zu erreichen.

Außerdem fahren die Straßenbahnlinien 17 und 18 zur Karlsbrücke.

Geschichte der Karlsbrücke

Geschichte der Karlsbrücke in Prag

Die Karlsbrücke ist die älteste erhaltene Brücke über den Fluss Moldau und eine der ältesten Steinbrücken Europas.

Der Grundstein wurde an einem von Astrologen als besonders günstig berechnetem Datum, dem 9. Juli 1357, von Kaiser Karl IV. gelegt. Als Vorbild diente die Steinerne Brücke von Regensburg. Fertiggestellt wurde sie im Jahr 1402.

Sie ist auf beiden Seiten mit Brückentürmen befestigt, dem Kleinseitner Brückenturm und dem Altstädter Brückenturm. Über 16 Bögen verbindet die Brücke die Altstadt mit der Kleinseite. Sie ist 520 Meter lang und 10 Meter breit und stellt ein architektonisches und statisches Meisterwerk dar. Bis 1836 war sie die einzige Brücke über die Moldau.

In den Jahren 1683 bis 1928 wurden auf den Brückenpfeilern 30 Skulpturen aufgestellt, die bekannteste ist die des Heiligen Johannes von Nepomuk aus dem Jahre 1683, deren Berührung Glück bringen soll.

Der Königsweg der böhmischen Könige führte ebenfalls über die Karlsbrücke zur Prager Burg.

Ihren heutigen Namen erhielt die Brücke erst im Jahr 1870, bis dahin wurde sie schlicht „Steinbrücke“ genannt. Sie war seit 1883 für die Pferdebahn und Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts auch für die elektrische Straßenbahn geöffnet.

Heute ist sie nur Fußgängern zugänglich.

Kontakt

  • Adresse: Karlův most, 110 00 Prague
  • Öffentlicher Verkehr: U-Bahn, grüne Linie A, Haltestelle Staromestská in der Altstadt und Haltestelle Malostanská auf der Kleinseite
    Öffnungszeiten: Die Brücke ist rund um die Uhr geöffnet. Für die Öffnungszeiten des Altstädter Brückenturms klicken Sie bitte hier. Für die des Kleinseitner Brückenturms klicken Sie bitte hier. Die Öffnungszeiten des Museums der Karlsbrücke finden Sie hier.

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